Die Arbeitshilfe soll ein bundeseinheitliches Vorgehen bei der Expositionsabschätzung innerhalb der Detailuntersuchung und der daraus abzuleitenden Gefahrenbeurteilung etablieren.
Sie wendet sich an alle, die mit der systematischen Bearbeitung von schädlichen Bodenveränderungen/Altlasten für den Wirkungspfad Boden-Mensch bzw. Boden-Nutzpflanze-Mensch befasst sind, insbesondere an Behörden, Untersuchungsstellen und Sachverständige.
Anwendenden und Entscheidenden soll die Arbeitshilfe alle notwendigen Werkzeuge zur konkreten Ausgestaltung der Expositionsabschätzung und Risikobewertung innerhalb der Detailuntersuchung an die Hand geben und so helfen, die Regelungen der BBodSchV umzusetzen.
Insbesondere liefert die Arbeitshilfe:
Die Umweltministerkonferenz hat mit Umlaufbeschluss 50/2020 die Arbeitshilfe zur Kenntnis genommen und ihrer Veröffentlichung als fachliche Empfehlung zur Anwendung in den Ländern zugestimmt
Eine Evaluierung und Überarbeitung der Arbeitshilfe ist nach der Durchführung von bundesweiten Schulungen geplant.
Kontaminationen mit Kohlenwasserstoffen treten bei altlastverdächtigen Flächen häufig auf. Obwohl der Parameter MKW seit vielen Jahren analytisch erfasst wird, werden in der BBodSchV keine Prüfwerte für den Wirkungspfad Boden-Mensch aufgeführt. Die Bewertung dieser Kontaminationen ist erschwert durch die komplexe und variable Zusammensetzung dieser Stoffgemische. Benzine und Mineralöle - zusammengefasst unter dem Begriff „Mineralölkohlenwasserstoffe“, MKW - können Hunderte von einzelnen Verbindungen enthalten. Besonders problematisch ist dabei, dass diese Mischung aliphatische und aromatische Komponenten enthält, die teils sehr unterschiedlichen Eigenschaften und Toxizitäten der Einzelstoffe aufweisen. Die vorliegende LABO-Arbeitshilfe "Bewertung von Mineralölkohlenwasserstoffen (MKW) bezüglich des Wirkungspfades Boden-Mensch bei einer potentiellen Belastung über Boden, Bodenluft und Innenraumluft" dient der Erleichterung und Vereinheitlichung des Vollzugs.
Die UMK hat mit Umlaufbeschluss 34/2017 die LABO-Arbeitshilfe „Bewertung von Mineralölkohlenwasserstoffen (MKW) bezüglich des Wirkungspfades Boden-Mensch bei einer potentiellen Belastung über Boden, Bodenluft und Innenraumluft“ zur Kenntnis genommen und der Veröffentlichung auf der LABO-Homepage zugestimmt.
Hinweis: Die Umweltministerkonferenz hat der Veröffentlichung des genannten Positionspapiers durch Umlaufbeschluss (Umlaufverfahren Nr. 17/2005) zugestimmt; gleichzeitig hat die Umweltministerkonferenz den Ländern seine Anwendung empfohlen.
Im Zuge der Überarbeitung des Positionspapiers mit Stand vom 3.02.2009 wurde insbesondere der Anhang 1 „Empfehlungen zum Vorgehen in der Praxis“ an den neuen Erkenntnisstand aus dem BMBF-Förderschwerpunkt KORA (Kontrollierter natürlicher Rückhalt und Abbau von Schadstoffen bei der Sanierung kontaminierter Grundwässer und Böden) angepasst und im Hinblick auf den verwaltungstechnischen Vollzug präzisiert (Umlaufverfahren Nr. 5/2009). Anschließend wurde das Positionspapier um den Anhang 2 „Methodische Hinweise zur Prüfung der Voraussetzungen für die Durchführung des Monitorings von natürlichen Abbauprozessen (MNA)“ erweitert. In der Erweiterung wird eine Auswahl von Methoden bereit gestellt, die als praxistauglich eingestuft werden können. Der überarbeiteten Fassung vom 10.12.2009 hat die Umweltministerkonferenz zugestimmt und deren Anwendung in den Ländern empfohlen (Umlaufverfahren Nr. 7/2010).
Mit dem Stand vom 15.09.2015 wurde die Arbeitshilfe um den neuen Anhang 3 "Empfehlungen zur Verhältnismäßigkeitsbetrachtung bei der Entscheidung über die Durchführung von MNA" erweitert. Die Umweltministerkonferenz hat der Veröffentlichung des aktualisierten Positionspapiers durch Umlaufbeschluss (Umlaufverfahren Nr. 22/2015) zugestimmt.
Auf Vorschlag der LABO wurde vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ – eine „Auswertung von MNA-Konzepten in Deutschland - Zustandsanalyse“ in Auftrag gegeben und unter fachlicher Begleitung des ständigen Ausschusses „Altlasten“ (ALA) der LABO durchgeführt. Gegenstand ist eine Analyse zur Bandbreite behördlichen Handelns bei der Umsetzung von MNA-Konzepten, orientiert an den Empfehlungen des LABO-Positionspapiers „Berücksichtigung der natürlichen Schadstoffminderung bei der Altlastenbearbeitung“. Der Schlussbericht vom 28.11.2014 zu dieser Auswertung ist auf der Website des UFZ verfügbar.
Ergänzend zu der 2003 veröffentlichten Arbeitshilfe "Sickerwasserprognose bei orientierenden Untersuchungen", befasst sich diese Arbeitshilfe mit der Durchführung der Sickerwasserprognose bei Detailuntersuchungen und unterstützt damit die Arbeit der Bodenschutzvollzugsbehörden bei Untersuchungen und Bewertungen des Wirkungspfades Boden - Grundwasser. Bestandteil dieser Arbeitshilfe ist das Berechnungsinstrument ALTEX-1D, mit dem Sicherwasserprognoseberechnungen durchgeführt, d. h. Sickerwasserkonzentrationen und -frachten am Ort der Beurteilung quantitativ abgeschätzt werden können. Die Umweltministerkonferenz empfiehlt die Anwendung der Arbeitshilfe in den Ländern und hat mit Beschluss Nr. 12/2007 vom 14. Mai 2007 der Veröffentlichung auf der LABO-Homepage zugestimmt. Eine verbesserte Version des Berechnungsinstruments mit Stand 12/2008 wurde gemeinsam mit der angepassten Arbeitshilfe von der LABO im März 2009 verabschiedet.
ALTEX-1D (aktuelle Programmversion 3)
Das Berechnungsinstrument wurde zur aktuellen Programmversion 3 auf Grundlage von Anregungen seitens der Vollzugsbehörden hinsichtlich Bedienungsfreundlichkeit und Funktionalität weiterentwickelt. Die Umweltministerkonferenz hat in ihrem Umlaufverfahren Nr. 17/2019 der Veröffentlichung der neuen Programmversion zugestimmt. Das Berechnungsinstrument ALTEX-1D ist ebenfalls auf der Webseite des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie Niedersachsen (LBEG) in aktueller Version verfügbar. Für ältere Systeme steht die Programmversion mit Stand 12/2008 weiterhin auf der LABO-Homepage zum Download bereit.
Hinweis: Die gemeinsam mit der LAWA erarbeiteten Grundsätze wurden durch Umlaufbeschluss 13/2006 der Umweltministerkonferenz (UMK) zur Veröffentlichung freigegeben und zur Anwendung in den Ländern empfohlen.
Die Handlungsempfehlung zeigt und bewertet Maßnahmen für eine verschmutzungsarme Nutzpflanzenernte zur Reduzierung des Schadstofftransfers in Nahrungsketten. Damit steht den Bodenschutzbehörden eine vollzugsgerechte Handlungsempfehlung zur Verfügung, die die notwendigen bodenschutzrechtlichen und fachlichen Grundlagen zur Beurteilung des Wirkungspfades Boden – Nutzpflanze vermittelt. Darüber hinaus werden die Bodenschutzbehörden in die Lage versetzt, insbesondere Schutz- und Beschränkungsmaßnahmen im Bereich der Nutzpflanzenproduktion und Beweidung unter Berücksichtigung auch ökonomischer Auswirkungen herzuleiten.
Die Umweltministerkonferenz hat mit Beschluss-Nr. 13/2008 vom 21. Mai 2008 der Veröffentlichung auf der LABO-Homepage zugestimmt.
Der Altlastenausschuss stellt eine zusammenfassende Darstellung der Förderinstrumente für die Erkundung und Sanierung von Altlasten in den Bundesländern zur Verfügung.
Aus technischen Gründen werden die aufgeführten Dateien der Förderrichtlinien in einer gesonderten Zip-Datei bereitgestellt.